BERGHABIT / BERGMANNSHABIT
Ist die traditionelle Kleidung der Bergleute. Sie unterscheidet sich nach Regionen, den bergmännischen Tätigkeiten sowie nach Arbeits- und Festkleidung oder -tracht.
Die Entstehunggeschichte der Bergbaubekleidung ab dem Mittelalter
Üblicherweise bestand im Mittelalter die Uniform der Bergleute, auch als Berghabit oder Bergmannshabit bezeichnet, hauptsächlich aus drei Teilen: Grubenhose, Schuhe und Kittel. Nach und nach kamen jedoch andere Elemente hinzu, wie das Bergleder, die Kniebügel und die Fahrhaube. Im 15. Jahrhundert war die Kleidung der Uniformen, bestehend aus Bergkittel, Gugl und Arschleder, noch weiß, wie es in einem Bericht vom Hofe Kaiser Maximilians I. zu lesen ist. Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die schwarze Tracht eingeführt. Da die Knappen die Bergkittel auch nach der Arbeit noch trugen und somit ihre Berufszugehörigkeit zu erkennen gaben, wurde diese Tracht immer öfter auch zu besonderen Anlässen getragen. Die Landesfürsten hingegen betonten stets eine enge Verbundenheit mit den Bergleuten in ihrer Region, und so entwickelten sich in den verschiedenen Bergbaubezirken bald unterschiedliche Galauniformen. Es wurde sogar bei Strafe verboten, in einer anderen Kleidung als im Berghabit zu erscheinen.
Bergmannstracht
Das Wort „Tracht“ kommt von „Tragen“ und stellt etwas Verbindendes dar, ein Zeichen des Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühls der Bergleute.
Der Bergkittel
Der Bergkittel, eine Jacke aus schwarzem Tuch, wird vorne durch neun vergoldete Knöpfe mit dem Bergmannswappen versehen, geschlossen. Die obersten drei Knöpfe werden offen getragen. (die hl. Barbara wollte zur Erinnerung an die heilige Dreifaltigkeit drei Fenster im Turm haben)
Vom Stehkragen fällt ein ca 17 cm langer und in 9 Zacken endender Pelerinkragen über Schulter und Rücken.
Er erinnert an die ursprüngliche Schutzfunktion vor herabfallendem Gestein in der Grube. Die schirmähnliche Form sorgt außerdem dafür, dass von den Firsten im Stollen herabtropfendes Wasser
kontrolliert abgeführt wird und nicht in die Bekleidung eindringen kann.
Die neun Zacken symbolisieren die 9 Jahre, welche die Heilige Barbara im Gefängnis verbringen musste.
An den Oberärmeln der Bergkittel findet man oft das Bergmannswappen (gekreuztes Schlägel und Eisen) zwischen zwei Samtstreifen, die unten von einem halbrund geschnittenen Stück beendet werden.
Auf dem halbrunden Teil des Samtstreifenshängen etwa 8 cm lange, gedrehte Seidenfransen, die so genannten Zopfborten. Diese dienten früher als Reservedochte für Öllampen oder auch als Zündschnüre
für Sprengladungen. Auf den Samtstreifen über den Ärmelaufschlägen und an der Brust sind jeweils 5 weitere vergoldete Knöpfe mit dem Bergmannswappen angenäht. Damit zieren den Bergkittel
insgesamt nicht weniger als 29 Knöpfe. Sie symbolisieren die29 Lebensjahre der Heiligen Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute. Einige symbolische Komponenten sind ebenfalls sehr
wichtig. Die goldenen Knöpfe sollen die Sonne, das schwarze Tuch die Farbe der Nacht- die Untertag- Arbeit symbolisieren. In der Kultur des Montanvolkes hat der Bergkittel seinen festen Platz.
Der Bergkittel gehört in seinem heraushebenden Erscheinungsbild neben dem Gruß “Glück auf“, Lied und Spruch zu den wichtigsten Symbolen dieses Standes.
Schlägel und Eisen symbolisieren bis heute den Bergbau. Mit diesen Werkzeugen brachen die Arbeiter früher das Gestein aus der Wand: Das Eisen als Meißel in der einen, den Schlägel in der anderen
Hand
Arbeitsbekleidung
Die Arbeitsbekleidung des Bergarbeiters mußte praktisch sein und vor kälte und Nässe im Stollen schützen. Sie bestand aus einer Hose und einem Leinenmantel, dem sogenannten Bergkittel, der bis
auf die Knie reichte und in der Tailie einen Ledergürtel besaß. Der Bergkittel hatte eine Kapuze als Schutz gegen Schmutz und Nässe. Teilweise wurden statt Kapuzen , Zipfelmützen getragen ( Genau
richtig , wie bei den Zwergen , also waren die meisten Zwerge Bergleute ) In die Zipfelmützen wurde Stroh gestopft. Das hielt nicht nur warm sondern half vor allem gegen Kopfschmerzen, wurde also
als Stoßschutz benutzt.
Auf dem Gürtel trugen die Bergleute meißt eine Ledertasche "Tscherpertasche" genannt, in der sie hilfsmittel zum Anzünden der Öllampen einen Docht und ein Messer aufbewahren konnte. Das Arschleder / Bergleder kam im 16 Jahrhundert hinzu. Die Bergleute benutzten es um in die Grube per Rutsche einzufahren, beim anlehnen beim z.B. schüppen oder es wurde bei der Arbeit als Schutz unter die Knie gelegt.