Vorab, es heißt Bergmannsbegriffe weil es früher ein zu 97 % ein von Männern ausgeübter Beruf war, also bitte liebe Frauenwelt, mir den Ausdruck nicht übel nehmen.
Danke
BERGMANNSBEGRIFFE
Abzugsrösche
Bergmännisch hergestellter Wasserlauf, der von einem untertägig aufgestellten Wasserrad das verbrauchte Betriebswasser in die Vorflut einleitet oder einem tiefergelegenen Wasserrad als Aufschlagswasser zuführt
Alter Mann
Verlassener oder zu Bruch gegangener Grubenbau
Anschläger
Person, die am Schacht den Förderverkehr regelt
Arschleder/Bergleder
Halbrund gearbeitetes, um die Hüfte geschnalltes, nach hinten getragenes Leder, welches die Bergleute sowohl zur Zierrat, als an ihrer Arbeit tragen
aufwältigen
Wiederbefahrbarmachen von alten aufgelassenen Grubenbauen
Ausbiß
Der an der Erdoberfläche sichtbare Teil des Ganges
befahren
Bewegen in untertägigen Grubenbauen
Bühne
Horizontale Plattform in einem Schacht oder Überhauen zum Schutz gegen herabfallendes Gestein oder Gegenstände
Bunker
Bergmännisch aufgefahrener Raum zur Speicherung von Material
Druckdamm/Wasserdamm
Absperrbauwerk in stark wasserführenden Strecken um das Wasser auf Dauer zurückzuhalten; Strecke ist dann geflutet und nicht mehr nutzbar
Einbruch
Erste Serie von Sprengbohrlöchern in einem Vortriebsstoß
einfahren
Fahren von Personen von über Tage in das Grubengebäude
Erbstollen
Stolln zur Wasserlösung; um mehrere Grubenfelder zu entwässern
Geleucht
Arbeitsleuchtmittel Untertage
Hauwerk
Das durch bergmännische Arbeit im Vortrieb oder Abbau gelöste Material
Hauer
Ein mit zur Gewinnung von Mineralien beauftragter Bergmann
Kappe
Ausbauelement, welches zum Abfangen des Deckgebirges horizontal über die Stempel gelegt wird
Kaue
Übertägiger Bade-, Wasch- und Umkleideraum . Ursprünglich ein Gebäude über dem Schacht als Witterungsschutz
Keilhaue
Starkes Eisenstück mit einer leicht gebogenen Spitze an der einen Seite und einer Öffnung zur Aufnahme des Stieles an der anderen Seite
Knappe
Bergmannlehrling, Anwärter
Knappschaft
Die gesamte Gesellschaft der Bergleute
Vereinigung um Mitgliedern und deren Angehörigen in Fällen von Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und Tod Unterstützung zu gewähren
Krätze
Hacke mit dreieckigem Blatt um damit einen Trog oder eine große Schaufel zu befüllen,
oder die Sohle zu säubern
kutten
Die Halden durchsuchen und das noch vorhandene Erz auslesen
Kumpel
In der Bergmannssprache wird regional der Begriff Kumpel als Synonym für „Bergmann“ gebraucht. Außerhalb dieser spezifischen Bedeutung wird das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch
als freundschaftliche Kennzeichnung im Sinne von Kamerad, „netter Kerl“ oder „Freund“ genutzt. Er leitet sich von Kumpan bzw. Kompagnon ab. Dieses Wort bezeichnet ursprünglich
jemanden, mit dem man sein Brot teilt (lateinisch: companio).
Lagerstätte
Gegenwärtig oder in absehbarer Zeit abbauwürdige Mineralkonzentration
Lutte/Luttenleitung
Rohr zum Transport von Luft
Lichtloch
Schächte zur Fahrung und zur Herstellung und Bewetterung von Wasserläufen, Stollen und Strecken
Lösungsstollen
Stollen, durch den das der Grube zusickernde Bergwasser und das Abfallwasser der untertägigen Wasserräder zu Tage austrat
Mundloch
Stelle, an der annähernd waagerechte Grubenbaue, Stollen oder Röschen, zu Tage kommen
muten/muthen
Einen neu entdeckten Erzgang bei der Bergbehörde melden, um dann das gemutete Grubenfeld verliehen zu bekommen; mit der Verpflichtung den Bergbau zu beginnen
Ort
Das jeweils vom Vortrieb eines Stollens oder Strecke erreichte Ende
Ortsbrust
vorderste Begrenzung eines Vortriebes, auch "Stoß" genannt
Pinge
Vertiefung durch Einsturz von Grubenbauen nach über Tage
Pütt
Zeche, Schachtanlage, Bergwerk
Richtstrecke
Strecke, die außerhalb der Lagerstätte verläuft und die nicht unter Abbaudruck geraten kann. Aus der Richtstrecke wird die Lagerstätte mit Querschlägen erkundet oder abgebaut
Riß
Zeichnerische Darstellung der Grubenbaue ( Grundriß, usw. )
Rösche
Bergmännisch angelegter Wasserlauf unter Tage, der den Künsten (Maschinen) Wasser zuführt (Aufschlagrösche) oder Grubenwasser ableitet (Abzugsrösche)
Schacht
Ein von der Erdoberfläche senkrecht oder stark geneigt in die Tiefe geführter Grubenbau
Schlägel
Kurzer Fäustel; wird mit dem Eisen verwendet
Schlägel und Eisen
Ältestes bergmännisches Werkzeug
Sohle
Begrenzung eines Grubenbaues nach unten
Stempel
Annähernd senkrechte Elemente des Grubenausbaus aus Holz oder Stahl
die zum Abstützen des Gebirges möglichst im rechten Winkel zur Schichtung aufgestellt werden
Stollen
an Hängen in gebirgigen Gegenden angesetzter Grubenbau oder eine
Verbindung eines bereits bestehenden Grubengebäudes zur Erdoberfläche.
Ein Stollen beginnt Übertage vom Mundloch mit geringer Steigung, damit
die Grubenwässer nach außen abfließen konnte
Stoß
Wände, seitliche Begrenzung der Strecken und sonstigen Grubenbaue
Strecke
Allgemeiner Begriff, annähernd horizontaler Grubenbau, der keine direkte
Verbindung zur Oberfläche besitzt - also kein Sonnenauge hat.
Die Gesamtheit aller Strecken und Stollen in einem Grubengebäude bildet
das Streckennetz
Teufe
Tiefe unterhalb der Erdoberfläche
treiben
Alter Ausdruck für fördern (Material abbauen)
Türstock
Ausbauvariante gegen den Gebirgsdruck. Er besteht aus einer waagerechten Kappe
mit zwei annähernd senkrecht stehenden Stempeln (Beinen).
Der Türstock kann ganz aus Holz oder Holzstempeln mit einer Stahlkappe (als besserem Schutz vor z.B. Geröll) bestehen.
Er ist mechanisch als "gelenkiges Stabviereck" anzusehen das auf Druck, Knickung
oder Biegung beansprucht werden kann.
Man unterscheidet den verblatteten (Doppelsägeschnitt an Kappen- und Stempelenden-
die Stempel stehen dabei mit dem stärksten Durchmesser noch oben)
"Deutsche Türstockzimmerung" (meißt aus Eiche) und den nur mit einer Schar (Auskehlung der Stempelkopfenden nach der Kappenrundung[nur mit Beilen nicht gesägt!!!]) versehenen
"Polnischen Türstock" meißt aus Fichte. Fichte knackt vor dem brechen, Eiche bricht Schlagartig, es allerdings haltbarer.
Übertage
Halt draußen, außer des Berginneren
Versatz
Gesteinsmaterial , das man oft zum Verfüllen ausgebeuteter Hohlräume benutzte
Versager
Ein Sprengloch ohne Wirkung, weil keine Explosion erfolgte
Verzug
Auskleidung der Zwischenräume beim Streckenausbau. Der Verzug hat die Aufgabe,
die einzelnen Ausbauelemente zu verbinden und, besonders bei gebrächlichem Hangenden,
den zwischen ihnen befindlichen Raum zu sichern. Außerdem soll er zugleich eine
möglichst innige Verbindung zwischen Ausbau und Gebirge herstellen damit rutschendes Material keinen Schwung , also keine "mehr Kraft" aufnehmen kann
Wasserlösungsstollen
Stollen, durch den die Grubenwässer durch Schwerkraft aus dem Bergwerk abfließen können
Wetter
Die Luftzirkulation in der Grube
Wetterschacht
Schacht zur Belüftung oder Entlüftung (Bewetterung) untertägiger Gruben
Zeche
Kohlebergwerk