Die Remscheider Eisenerzvorkommen und ihr Abbau seit mindestens Ende des
dreizehnten Jahrhunderts waren der wesentliche Grundstein der späteren Werkzeugindustrie, die Remscheid über Jahrhunderte wachsenden Wohlstand brachte.
Folgende 'Meilensteine' dieser Entwicklung sind nachgewiesen:
900 – 1200 Frühe bergische Eisenschmelzen
1240 erste Erwähnung u.a. der Erzgrube Cremelholl
1497 nachgewiesene Remscheider Eisenhütte im Lohbachtal
1758 Wiedereröffnung der Remscheider Bergwerke
1857 (18.9.) erneut Abbaurechte für Kremenholler Bergwerk
In unmittelbarer Nähe zu der seit ca. 1750 in Stachelhausen sich ansiedelnden Familie Frantzen ( erste landwirtschaftliche Kornbrennerei seit ca. 1780 ) befand sich das Kremenholler Bergwerk. Die Bergrechte für dieses Gebiet wurden am 18. September 1857 verliehen.
Noch heute kann man auf dem angrenzenden Grundstück des Remscheider
Bergwerkvereins Reste der ehemaligen Berghalde erkennen. Um 1900 war
das Kremenholler Bergwerk noch begehbar. Bei späteren Kanalarbeiten wurde
der Stolleneingang verschüttet. Heute fließt nur noch ein kleines Bächlein als
Grubenwasser aus dem Stollen. In alten Bergbaukarten ist die Gegend von
Groß-Stachelhausen bezeichnet mit ' Auf den Sümpfen ' - ein klarer Hinweis
auf hoch anstehendes Grundwasser ! Alte Zeitungen berichten um 1900/1920
auch von Stachelhauser Pumpenbesitzern.
Im Reinshagener Bergbaugebiet ( nur weitere 3-4 KM entfernt )befanden sich
mit dem Wolfkuhler-, dem Eichenhöfer- und dem dazugehörigen Jakobsstollen
zwei weitere Bergwerke.
Seit über einem Jahrzehnt arbeitet ein Kreis engagierter und sachkundiger
Montanarcheologen ehrenamtlichund mit großem persönlichen Einsatz an der 'Restaurierung' des Jakobsstollens sowie an der akribischen Dokumentation der Bergbaugeschichte dieser Region.
Im Zuge der REGIONALE 2006 hat sich die Firma Gebr. Frantzen mit ihrer
Alten Destille bemüht, diese Aktivitäten zu unterstützen durch die Zurver-
fügungstellung von Räumlichkeiten in der alten Brennerei. Unter anderem
sind dort ein original nachgebautes mittelalterliches Stollenmundloch sowie
eine kleine ständige Bergbauausstellung mit alten Werkzeugen und Dokumenten zu besichtigen ( nur nach vorheriger Absprache bzw. im Rahmen
von organisierten Führungen ). Auch die Remscheider Stadtführer
bieten im Rahmen einer Führung über die 'Trasse des Werkzeugs' z.Zt. einmal im Jahr eine kurze Besichtigung an.
www.gebr-frantzen.de
www.stadtfuehrung-remscheid.de
RS/ im Februar 2015/rf